Oktober-Newsletter erschienen

Mehr Schüler*innen, weniger Lehramtsabsolvent*innen, mehr Quereinsteiger*innen

Den Auftakt der Oktober-Ausgabe unseres Newsletters bilden jede Menge Zahlen mit Implikationen für die Lehrkräftebildung. Das Statistische Bundesamt stellt fest, dass die Zahl der Lehramtsabschlüsse im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist – um 3 Prozent. Im Zehn-Jahres-Zeitraum lässt sich jedoch ein größerer Rückgang beobachten: Um ganze 10,5 Prozent ist die Zahl der Lehramtsabsolvent*innen in diesem Zeitraum gesunken. Außerdem ist der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger*innen ohne Lehramtsstudium im gleichen Zeitraum von 5,9 auf 8,6 Prozent gestiegen. Die Kultusministerkonferenz hat im September neue Schülerzahlen vorgelegt, die die Grundlage für die Lehrkräftebedarfsprognose bilden: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler liegt um 300.000 höher als im Vorjahr prognostiziert. Den höchsten Anstieg erwartet die KMK an den Schulen der Sekundarstufe I, jedoch auch weiterhin an Grundschulen und Berufsschulen. Und das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat bei den Kultusministerien erfragt, wie viele Lehrkräfte derzeit bereits fehlen: mehr 14.000 in ganz Deutschland, besonders viele in Nordrhein-Westfalen.

Vor diesem Hintergrund rückt auch die Lehrkräftebildung mit besonderen Fragestellungen in den Fokus. Heute ist in Berlin der Abschlusskongress der Qualitätsoffensive Lehrerbildung zu Ende gegangen. Eine Fortsetzung des Bund-Länder-Programms soll es nicht geben. Dennoch sprechen sich Gewerkschaften für ein Nachfolgeprogramm aus, denn „nie war die Lehrkräftebildung wichtiger als heute“, so Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Hochschulexperte der GEW (News4teachers).

Und auch von den Partnern des Monitor Lehrerbildung gibt es interessante Neuigkeiten: Was die Parteien in Bayern planen, gegen den Lehrkräftemangel zu unternehmen, hat der Stifterverband kurz vor der Landtagswahl in Wahlprüfsteinen zusammengetragen, die Robert Bosch Stiftung hat im Deutschen Schulbarometer Lehrkräfte zu aktuellen Herausforderungen erfragt – so fühlen sich etwa nur wenige durch ihr Studium auf Inklusion vorbereitet. Und Bertelsmann Stiftung hat in einem Impulspapier Empfehlungen an die Kultusminister*innen zusammengetragen, wie das Potenzial ausländischer Lehrkräfte besser genutzt werden kann.

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September Newsletter erschienen

Reformvorhaben und Maßnahmenpakete für mehr Lehrkräftenachwuchs

In vielen Bundesländern gingen in den vergangenen Wochen die Sommerferien zu Ende. Entsprechend überwiegen in dieser Ausgabe unseres Newsletters Meldungen aus den Ländern zum Lehrkräftemangel zu Schuljahresbeginn. Viele Reformvorhaben und Maßnahmenpakete werden derzeit von den Ländern auf den Weg gebracht, um auch langfristig für mehr Lehrkräftenachwuchs zu sorgen. Viele Maßnahmen setzen dabei schon beim Lehramtsstudium an:

In Berlin schreiben die neuen Hochschulverträge eine neue Zielzahl an Lehramtsabsolvent*innen fest (Tagesspiegel) und eine neu eingesetzte Expert*innenkommission soll sich mit dem Personalmangel an Grundschulen befassen (Tagesspiegel). In Brandenburg wurden die Stipendienplätze für das Landlehrerstipendium erhöht, das Lehramtsstudierende für den Schuldienst im ländlichen Raum gewinnen soll (Deutschlandfunk). Im Saarland hat Bildungsministerin Streichert-Clivot einen Fünf-Punkte-Plan zur Lehrkräftegewinnung vorgestellt, der eine praxisnähere Ausbildung und Ausbildungsschulen vorsieht (News4teachers) und in Sachsen soll ein neues Bildungspaket für das Lehramt Schwundquoten senken und Studienplatzkapazitäten besser auslasten (Leipziger Volkszeitung).

Außerdem lohnt es sich, bis ganz nach unten zu scrollen. Unter „Sonstiges“ wartet ein interessanter TV-Beitrag, der der Frage nachgeht, was eigentlich aus dem Traumberuf Lehrer*in geworden ist.