Juli Newsletter erschienen

Neue Broschüre: „Lehrkräftebildung im Wandel – Gestärkt in die Zukunft?!“ veröffentlicht

Vier Kooperationspartner, zehn Jahre Erhebung von Daten zum Lehramtsstudium und eine drohende Bildungskrise – das ist der Hintergrund unserer neuen Monitor Lehrerbildungs-Broschüre „Lehrkräftebildung im Wandel – Gestärkt in die Zukunft?!“, die wir am Mittwoch veröffentlicht haben. In diesem Schwerpunkt betrachten wir drei Handlungsfelder genauer:

  1. Innovative Wege der Rekrutierung und der Nachwuchssicherung
  2. wirksame Verantwortungsstrukturen für die Lehrkräftebildung an den Hochschulen und
  3. eine zukunftsfähige Professionsorientierung, also eine Ausrichtung auf die gegenwärtigen und zukünftigen Bedarfe der Schulpraxis.

Die Daten zeigen: Für eine zukunftsfähige und attraktivere Lehrkräftebildung in Deutschland braucht es umfassende Reformen. Mögliche Maßnahmen führen wir in der Broschüre auf. Hierzu gehören unter anderem flexiblere und praxisnähere Studienstrukturen und Studieninhalte, die auf die Anforderungen von Schule im 21. Jahrhundert ausgerichtet sind. Auch sollte das Lehramtsstudium insgesamt attraktiver gestalten werden. Denn ein großer Teil der Studienanfänger*innen im Lehramt landet wegen Studienabbruchs oder Studiengangwechsels später gar nicht als Lehrkraft an einer Schule. Des Weiteren plädieren wir in der Broschüre für erweiterte und flexiblere Einstiegsoptionen ins Lehramt, zum Beispiel über spezielle Quereinstiegsmasterstudiengänge für Personen, die während ihres Bachelorstudiums noch keine lehramtsbezogenen Studieninhalte studiert haben. Für alle benötigten umfassenden Reformen braucht es das gemeinsame Engagement von Ländern, Hochschulen, dem Bund und allen Beteiligten der Lehrkräftebildung.

Im Interview mit dem Deutschlandfunk spricht Dr. Dirk Zorn von der Bertelsmann Stiftung über die Inhalte der Broschüre. Bundestagsabgeordnete Nina Stahr, Sprecherin für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Bündnis 90/ Die Grünen, kommentiert die Veröffentlichung und stellt deren Ergebnisse in den Kontext der Frage einer möglichen Fortführung der Qualitätsoffensive Lehrerbildung.

Juni Newsletter erschienen

Mehr Nachwuchs ins Lehramt bringen und im Beruf halten

Im vergangenen Monat gab es viele Meldungen rund um hohe Abbruch- bzw. Schwundquoten im Lehramt. Was bewegt Lehramtsstudierende zum Studienabbruch bzw. zum Wechsel des Studiengangs? Lehramtsstudierende haben dem Deutschen Schulportal Gründe wie eine mangelnde Vorbereitung auf die Schulpraxis und fehlende praktische Studienanteile genannt. Sozialwissenschaftler*innen des Leibniz Instituts für Bildungsverläufe und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) heben als einen zentralen Befund der neuen Auswertungen des Lehramtsstudierenden-Panels die Bedeutung von Mentorings im Lehramtsstudium und Referendariat hervor. Eine Lehramtsstudentin macht in einem Gespräch mit dem Deutschen Schulportal die Studiendauer, fehlende Flexibilität und eine zu kurz kommende Praxisverzahnung im Studium verantwortlich für ihren Abbruch.

Auch Seiteneinsteiger*innen in Sachsen würden häufig aus dem Schuldienst austreten, wie unter anderem der MDR berichtet. Auch für Seiteneinsteiger*innen werde deshalb eine bessere Betreuung gefordert. In Berlin wird überlegt, wie man auf die Zielvorgabe von 2.500 Lehramtsabsolvent*innen pro Jahr kommen soll. Wissenschaftsministerin Ina Czyborra habe laut der Berliner Zeitung angemerkt, dass man dafür auch das Lehramtsstudium überarbeiten müsse.

Mit der Zukunftswerkstatt „Lehrkräftebildung neu denken“ beschäftigt sich außerdem der Stifterverband unter anderem mit Konzepten zur Nachwuchsgewinnung im Lehramt. Bei der Auftaktveranstaltung zur Initiative wurde Ende Mai mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über Projekte und Initiativen zur Attraktivitätssteigerung der Lehrkräfteausbildung diskutiert.